„Man kann mit Hunden reden“, „Mein Hund versteht alles, was ich sage“, „Mein Hund weiß genau wie es mir geht“, diese oder andere Sentenzen sind Hundehaltern wohl bekannt. Das liegt daran, dass Hunde auf den menschlichen Ausdruck sehr differenziert und stimmig reagieren. So antworten sie z.B. mit Zuwendung, wenn der Mensch traurig ist. Damit erzeugen sie im Menschen das Gefühl, ihn zu verstehen. Wir haben an ihren Gefühlen teil und der Hund an den des Menschen. Vom Hund werden diese Gefühle über das Ausdrucksverhalten kommuniziert mittels Mimik und Körpersprache. Die Haltung von z.B. Kopf, Rute, Ohren, aufgestellte Nackenhaare sowohl die Gewichtsverlagerung geben dabei Aufschluss über das Gefühlsleben. Mittels der Körpersprache verständigen sich Hunde über weite Distanzen. Das Spiel der Ohren und Gesichtsmimik verwenden sie hingegen in der Nähe. Das vielfältige Ausdrucksverhalten der Hunde zeigt das reiche Gefühlsleben der Hunde und ihre intellektuellen Fähigkeiten. Die neuen Erkenntnisse der Neurowissenschaften belegen dies.
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Wie gut, wenn der Mensch da gelernt hat, seinen Hund zu „lesen“, seine Sprache zu verstehen. Denn wie der Mensch kommuniziert ein Hund zu jeder Zeit. Allerdings können die Menschen den Ausdruck des Hundes im hektischen Alltag übersehen oder falsch interpretieren. Im Gegenzug haben Hunde oft das Problem, die für sie wichtigen Informationen aus dem menschlichen niederprasselnden Redeschwall herauszufiltern. Die eigentliche Botschaft geht oft unter. Aber das kennen wir auch aus unseren Gesprächen mit Mitmenschen. Mit den vielen unkontrollierten Bewegungen des Menschen verhält es sich nicht besser. Das bedeutet, jede unbewusst eingenommene Körperhaltung wird vom Hund aufgenommen und bewusst interpretiert. Hunde beobachten „ihren“ Menschen und seine Körpersprache genau.Hunde spiegeln somit den Menschen wider. Auf der anderen Seite verfügen sie selbst über ein reichhaltiges Repertoire an Mimik und Gestik. Wenn wir uns das Wissen um Hunde, ihre Instinkte und ihr Wesen aneignen, besitzen wir die Basis, um das Ausdrucksverhalten der Hunde richtig zu deuten und durch unser eigenes Verhalten richtig zu beantworten.